Tokajhegyalja

Weingebiet von Tokaj

" Incipit in Sator, desinit in Sator" ... sagt man und tatsächlich: Das Gebiet fängt an bei Sátorhegy-Abaújszántó und endet bei Sátorhegy-Sátoraljaújhely. Das Wein-gebiet mit der Bergkupel des Tokajgebierges erstreckt sich über eine dreieckförmige Fläche. Hier befinden sich die 28 Siedlungen, die berechtigt sind, Tokajer Wien herzustellen.  In Erdőbénye-Hegyalja wurde die Urtraube aus der miocen Zeit entdeckt – ein Abdruck des Weinblattes „Vitis tokaiensis“. Für uns hat es ein symbolischen Wert, dass diese Pflanze, die auch in anderen Gebieten beheimatet war, der Wissenschaft durch das Tokajer-Weingebiet bekannt wurde. Dieser Fund bestätigt, dass dieser Wein in Tokaj eine urbeheimatete Pflanze ist. Hegyalja ist aber nicht nur die Fundstätte für die fosscilis „Vitis tokaiensis“, sondern auch für eine andere Urtraube, die wesentlich später bekannt wurde. Diese ist die „ligeti Traube“, „Vitis sylvestris“, deren natürlicher Lebensraum bis zu der heutigen Zeit sich in Hegyalja befindet.

Schon in den Jahren 1600 wurden in den weinproduzierenden landwirtschaftlichen Stätten die ersten Gesetze geschaffen, um die Weinbearbeitung, Weinherstellung, Besteuerung und den Handel mit Vorschriften zu regulieren. Die bedeutung des Weingebietes und des Tokajer Weines unterstreicht auch die Tatsache, dass im Jahre 1737 eine königliche Verordnung erlassen wurde, in dem alles Wissenswertes bezüglich Wein und Weinanbau zusammengefaßt wurde. Eine ähnliche Gesetzgebung in der damaligen Zeit erfolgte bis zu diesem Zeitpunkt nur im Zusammenhang mit dem Portwein.

Diese jahrhundertalle, strenge Qualitätsanforderung und Patetentierung ist eine der Ursachen, die diedusgezeichnete Qualität und Weltbekanntheit des Tokajer Weines erklären. Der andere Grund dafür ist die geologische und geographische Lage des Weingebietes. Das einzigatige Mikroklima sichert die Unverwechselbarkeit des Weines in seiner Kategorie. Die Witterung beeinflußt in starkem Maße die weinqualität und die Reifung zur Aszu-Qualität. Das Regenwetter Ende des Sommers und Anfang September ist ausschlaggebend für die Entstehung der Edelfäule in den Trauben. Wenn nach dieser feuchten Zeit warme, sonnige Tage mit kühlen Morgenstunden folgen, entwickelt sich auf den Trauben der Schimmelpilz namens „Botrytis cinerea“. Diese Schimmelpilze sichern, dass die Aszu-Trauben-Qualität entsteht.

Nur wenn alle diese Voraussetzungen erfüllt sind, entsteht der feine Geschmack und Duft sowie das Aroma in den Weintrauben, aus denen der Tokajer Wein mit der hervorragenden Qualität hergestellt werden kann. Wenn der Feuchtwetterabschnitt zu lange dauert und die sonnigen Stunden zu gering sind, bildet sich nicht das Aszu-Aroma aus. Statt Edelfäule entwickelt sich die Graufäule, die Trauben unbrauchbar werden läßt. Es kommt vor, dass 3 bis 4 Jahre vergehen, bevor man von einem Aszu-Jahrgang sprechen kann.

Illés Pince

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